Christa saß zusammen mit Frau Ratelli in der Küche als wir hereinkamen. Christa begrüßte uns freudig, wobei ich ein bisschen bezweifelte, ob diese Freude echt war. Doch die Überraschung kam, als sie uns erzählte, sie würde morgen nach Deutschland fliegen um mit meinen Eltern noch ein paar Dinge zu klären. Die hatte ja echt überhaupt keinen Respekt, die wollte doch wirklich bei uns zu Hause auflaufen. Sie begründete das damit, das man ja schließlich erwachsen sei und bot uns an mit ihr zusammen nach Deutschland zu kommen, wenn wir auch nach Hause wollten. Eine Reise zusammen mit Christa konnte ich mir unmöglich vorstellen und so lehnte ich entrüstet ab. Außerdem hätten wir mit unserer Mutter verabredet, bis zum Ende der Ferien hier zu bleiben. Ich hat so vorlaut heraus posaunt was ich wollte, das ich überhaupt nicht an Kai-jin gedacht hatte. Doch sie stimmte mir voll und ganz zu. Ihre Einstellung gegenüber Christa war von Anfang an noch ein wenig feindlicher gewesen als meine.
Frau Ratelli ließ einen Seufzer der Erleichterung hören, denn ich hatte das Gefühl, sie mochte uns trotz allem was bisher passiert war, sehr und war bestrebt danach uns Ärger und Stress vom Hals zu halten.
So fuhr also Christa wieder, und würde morgen also nach Deutschland reisen. Ich war gespannt auf den nächsten Anruf meiner Mutter.
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Fast täglich telefonierten wir mit meiner Mutter, die mal ruhig gefasst mal am Boden zerstört war. Die Krise zwischen Rosa und ihr hatte sich so sehr vertieft, das mein Vater und Christa beschlossen hatten, Rosa mit zu sich nach New York zu nehmen. Die Tage in Italien nutzen wir zu zahlreichen Ausflügen, mal allein, mal zusammen mit Theresa und manchmal fuhren wir sogar zusammen mit Frau Ratelli ins Dorf. Dann benahmen wir uns freilich immer ganz gesittet, lebten aber ansonsten unsere Triebe ziemlich frei aus. Uns kamen dabei die verrückten Ideen, und wir entdeckten die alten Scheunen des Hofes der Ratellis als netten Spielplatz. Beinahe wären wir bei einem Fesselspielchen das wir in dem alten Pferdestall trieben von Frau Ratelli noch am vorletzten Tag erwischt worden, aber das ist eine andere Geschichte, die gibt es ein anderes mal….
Kapitel 31 – Reiterspiele
2 replies on “Georg Genders Schwester.”
Eine der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^
Einer der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^