„Oh hallo Geo, du bist da drin!“ Frau Ratelli schien überrascht. „Was machst Du denn da?“
Wieder schossen mir Gedanken durch den Kopf, schnell wie Blitze, und doch schien mir keine passende Antwort einzufallen. Ich musste eine Ausrede finden, schnell. Und plötzlich beschlich mich ein anderer beängstigender Gedanke. Ich hatte Theresa und Kai-jin nicht losgebunden. Sie standen noch immer gefesselt und hilflos im Stall.
„Och ich war bloß neugierig“, log ich und verschloss die Tür des Stalls, „schade das der Stall leer steht, da könnte man doch was raus machen, eine Pferdepension zum Beispiel!“ Ich redete nur um etwas zu sagen und flehte das Frau Ratelli nicht auf die Idee kommen mochte mit mir den Stall zu betreten.
„Bist Du alleine?“ Oh, Mist, die Frage vor der ich mich am meisten gefürchtet hatte.
„Ja!“ log ich wie aus der Pistole geschossen und wusste sogleich das dass Eis auf das ich mich begab immer dünner wurde. Ich merkte wie mir das Blut zu Kopf stieg.
„Oh, dann sind die beiden Mädchen bestimmt im Haus.“ und Frau Ratelli wandte sich dem Haus zu und einen Moment lang war ich erleichtert, dass sie nicht auf die Idee kam, den Stall zu betreten und mir von früher zu erzählen, doch dann kam mir der Gedanke, das Frau Ratelli vielleicht recht bald bemerken könnte, dass die beiden nicht im Haus waren.
„Nee, die sind spazieren gegangen!“ rief ich Frau Ratelli hinterher, „aber wohin weiß ich nicht genau!“
Ich hoffte damit genug Zeit gewonnen zu haben um die beiden zu befreien. Doch Frau Ratelli drehte sich noch einmal um: „hilfst Du mir in der Küche Georg, dann können wir schon mal ein bisschen was zum Essen vorbereiten?“
Was sollte ich tun, mir fiel keine Ausrede ein und ich folgte Frau Ratelli ins Haus, zwei hilflose Mädels im Stall zurücklassend. Mir musste dringend eine Lösung einfallen, nur welche?
Die Vorbereitungen fürs Essen zogen sich Ewigkeiten hin, so kam es mir jedenfalls vor. Alle paar Sekunden schaute ich verstohlen auf meine Uhr. Die Minuten verstrichen schleichend und trotzdem kam es mir vor als würden Stunden vergehen. Nun schaute auch Frau Ratelli zur Küchenuhr.
2 replies on “Georg Genders Schwester.”
Eine der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^
Einer der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^