“Ach ist doch egal” und mit diesen Worten sprang Kai-jin auch schmiss mich auf das Bett zurück und viel mir in die Arme, mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen hauchend, “ich liebe Dich!”
Nicht das das meine Verwirrung beseitigt hätte, aber ich war froh, dass Kai-jin mir nicht mehr böse war, wenn sie es denn überhaupt gewesen war, nahm sie fest in den Arm und erwiderte ihren Kuss.
“Wir sollten lieber unsere Koffer packen, bevor uns hier noch so jemand sieht!” Unterbrach ich unsere Knutscherei.
“Feigling!” und mit einem demonstrativ innigen Kuss unterstrich Kai-jin ihre bissige Bemerkung noch, löste sich aber schließlich doch, und packte weiter ihren Koffer.
Ich war verwirrt. Überhaupt war ich in letzter Zeit oft verwirrt und ich erinnerte mich an ein paar Worte meiner Mutter, die einmal in einem Streit mit mir gesagt hatte, ‘Junge wie soll das erst werden, wenn du in die Pubertät kommst?’ War das jetzt ‘Pubertät’. Manchmal hasste ich die Welt der Erwachsenen, obwohl ich mich doch selbst schon wie einer fühlte. Alles war so verwirrend, und dauernd grübelte man über irgendetwas nach.
“Ich gehe nach unten!” und mit diesen Worten stand ich auf und ging auf die Veranda, wo Theresa auf ihrem Stuhl bei der Tür saß und in die Landschaft starrte, die sie doch nicht sehen konnte.
“Hallo Geo!”, begrüßte sie mich, sie hatte meinen Schritt natürlich längst erkannt.
“Hallo” erwiderte ich nur holte mir einen Stuhl und setzte mich neben sie und starrte ebenfalls in den Sonnenuntergang.
Es verstrichen ein paar Minuten in denen wir uns das warme rote Sonnenlicht ins Gesicht scheinen ließen, und ich mich fragte, ob Theresa es denn wenigstens spüren konnte. Selbst bei geschlossenen Augen schien alles rot zu sein, und ich konnte mir nicht vorstellen immer nur Schwarz zu sehen.
“Schade das ihr morgen schon wieder weg müsst!” Theresas Worte rissen mich ein wenig aus dem Gedankenwirrwarr, “es war schön mit euch beiden, werdet ihr wiederkommen?”
“Ich weiß nicht, aber komm Du uns doch einfach besuchen?” Und mir gefiel die Vorstellung durchaus, Theresa für eine Weile bei uns in Deutschland zu haben.
2 replies on “Georg Genders Schwester.”
Eine der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^
Einer der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^