Ein harter Griff an meiner Schulter und ein wuchtiger Schlag mitten ins Gesicht holten mich abrupt in die Realität zurück. Es war mein eigener Vater, der furchtbar wütend auf mich ein schimpfte. Ich brauchte eine Weile, bis seine Worte zu mir vordrangen. Doch eigentlich hörte ich gar nicht genau hin, denn auf Ihn war ich ja mindestens ebenso sauer, wie auf die italienischen Jungen, denn hätte er sich mal ein bisschen um seine Kinder gekümmert, dann wäre es gar nicht so weit gekommen.
Vor allen Leuten hielt er mir eine Standpauke, garniert mit der einen und anderen Ohrfeige. Und in mir stieg wieder die Wut. Ich schaute meinem Vater in die Augen, versuchte ihn zu erforschen und wartete auf den richtigen Moment, ich merkte ich würde es tun, ich würde ihn genauso angreifen wie ich es eben bereits getan hatte, ich merkte wie wieder alles um mich langsam zu rotieren begann, nur noch meinen Vater sah ich, die Stimmen, das aufgeregte Wirrwarr begannen wieder zu verschwimmen, das Blut pochte in meinen Schläfen. Patsch, eine weiter Ohrfeige traf mich und mein Kopf folg schmerzhaft zur Seite. Doch ich reagierte überhaupt nicht, ich hörte auch nicht auf das was mein Vater sagte, ich nahm es gar nicht wahr, ich sah nur wie sich sein Mund bewegte, hörte seine Stimme, ohne seine Worte zu vernehmen und wartete auf die passende Gelegenheit.
Und sie kam, der Moment wo mein Vater seinen Blick einen Moment von mir abwandte, er versuchte sich wohl einen Überblick über seine Umgebung zu verschaffen, ich sah nur die Gelegenheit, für einen Sekundenbruchteil wusste ich, nur eines, jetzt, jetzt musste ich es tun, doch eine nur allzu vertraute Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
Ich hörte noch Kai-jins entsetztes „Nein!“, dann traf mich ein heftiger Schlag und es wurde dunkel.
Als ich wieder zu mir kam, saß ich am Rand des Dorfes, an den Wagen meines Vaters gelehnt und um mich herum standen mein Vater, seine Kollegin und Kai-jin. Mein Vater blickte immer noch furchtbar böse drein, und fauchte mich an: „Wenn du das noch einmal versuchst, dann schlag ich Dich vor allen Leuten Tod!“
2 replies on “Georg Genders Schwester.”
Eine der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^
Einer der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^