Die Ferien gingen mit großen Schritten auf Ihr Ende zu, übermorgen würden wir abreisen. Meine Mutter hatte, wie schon auf der Hinreise alles organisiert. Da sich unsere Abreise ja gewaltig verschoben hatte, denn ursprünglich waren ja nicht 6 Wochen bei Ratellis geplant gewesen, hatte sie am Bahnhof in Livorno die Tickets für uns hinterlegen lassen. Ein Taxi sollte uns morgens bei Ratellis abholen und nach Livorno bringen. Von da an sollten wir dann die Heimreise ebenso antreten, wie sechs Wochen zuvor auch die Anreise. Mir war jetzt schon ein bisschen flau im Magen, wenn ich nur daran dachte, nach Hause zurückzukehren. Der Trennungsstreit unserer Eltern, war für uns hier fern und unsere Tage unbeschwert gewesen. Trotz des aufregenden Beginns hatten wir insgesamt doch einen tollen Urlaub gehabt, was wir nicht zuletzt der fürsorglichen Pflege von Frau Ratelli zu verdanken hatten, und auch Theresa hatte auf ihre eigene und ganz besondere Art einen Anteil daran. In den vergangenen Wochen waren wir drei sehr eng zusammengewachsen. Theresa hatte nahezu an allem Teil, sie wusste was wir so trieben, und war so oft es ging dabei.
Ja ich glaube, ich habe mich damals schon ein bisschen in Theresa verliebt. nicht so, wie in meine Schwester, nicht so leidenschaftlich, nicht so grenzenlos aber dennoch gehörte sie irgendwie dazu. Und Kai-jin ging es nicht anders. Wann immer es Möglichkeit dazu gab tauschten die beiden Mädchen Zärtlichkeiten aus. Und bei mancher Nummer hatten die beiden zusammen mehr Spaß und vergaßen mich manches mal fast. Doch es gab keine Eifersucht zwischen uns. Bemerkten die beiden, dass sie mich ein wenig vernachlässigt hatten, kümmerten sie sich dann um so mehr um mich.
Und wir lernten von Theresa auch eine ganze Menge. Sie hatte eine scheinbar schier unendliche sexuelle Fantasie. Was ich darauf schob, dass dies durch ihr Alter begründet war. War bisher Sex für uns eine eher partnerschaftliche fast schon unschuldige Selbstverständlichkeit gewesen, so bekam er durch Theresa eine Hauch von perverser Verruchtheit, die uns aber dennoch riesigen Spaß machte. Wir sammelten Erfahrungen, wie wohl kaum einer in unserem Alter, und trotzdem hatten wir plötzlich einen Mitwisser. Dies war auch zugleich eine Befreiung. Denn irgendwie hatte auf uns doch immer eine heimliche Last gelegen. Denn uns war durchaus klar, dass wir etwas taten, was in der Gesellschaft auf breite Ablehnung stoßen würde. Theresas Akzeptanz und vor allem ihr Mitwirken nahm uns viel von dieser Last.
2 replies on “Georg Genders Schwester.”
Eine der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^
Einer der besten Geschichten die ich je gelesen habe. Ich würde mich freuen wenn es bald weiter geht.^•^